Geschrieben von Linda Splitt und Oliver Guhr.
Obwohl der digitale Austausch aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist (und natürlich auch einige Vorteile bietet) bleibt eins klar: Persönliche Begegnung schafft Tiefe, Vertrauen und echte Zusammenarbeit. Beim dritten offiziellen Hackathon des KI-Netzwerk Dresden, den wir gemeinsam mit Impact Labs ausgerichtet haben, konnten wir genau das erleben: eine spannende und inspirierende Mischung aus Technik, Teamgeist und Tatendrang rund um das Thema Künstliche Intelligenz.
Künstliche Intelligenz geht nicht ohne menschlichen Austausch
Künstliche Intelligenz ist längst kein Nischenthema mehr: Sie durchdringt Branchen, verändert Arbeitsweisen und wirft zugleich viele Fragen auf. Für Chancen wie auch kritische Reflexion brauchen wir Räume, in denen wir uns zwanglos und auf Augenhöhe austauschen können.
Im Jahr 2023 wurde darum das KI-Netzwerk Dresden ins Leben gerufen. Die wachsende Community, die mittlerweile auch über die Stadtgrenzen hinaus aktiv ist, bietet vielfältige Möglichkeiten für praxisnahe Diskussionen, Projektideen und Kooperationen. Sie stärkt den Wirtschaftsstandort, bündelt Know-how und hilft Akteuren, sich im KI-Kosmos gezielter zu positionieren.
Auch bei Cloud&Heat finden wir, dass gemeinsam alles besser geht (und mehr Spaß macht); darum freuen wir uns nicht nur über die positive Entwicklung des KI-Netzwerks, sondern bringen uns auch leidenschaftlich gern ein. Hierbei platzieren wir einerseits unsere Kernthemen Digitale Souveränität und Energieeffizienz im KI-Kontext und unterstützen andererseits mit technischer Infrastruktur, Räumlichkeiten, Event-Organisation und Speakern – und der jüngste Hackathon bot dafür wieder eine tolle Gelegenheit.
Own your AI: Die Community ist für Hackathon #3 wieder zu Gast bei Cloud&Heat
- Teuken-7B – Daniel Steinigen, Research Engineer am Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme, stellte uns Teuken-7B vor – ein Open-Source-Sprachmodell, das mit Inhalten aus 24 Sprachen trainiert wurde
- DISQU – Co-Founderin Anastasia Vöhringer gab uns einen Überblick zur Bedeutung der Digitalen Souveränität in Hinblick auf KI und unterschiedliche LLMs
- Impact Labs – Mitbegründer Oliver Guhr präsentierte einen Use Case, bei dem es um den Bau eines Call-Center-Agenten auf Open-Source-Basis ging
An Tag 2 luden wir in die Community in die Räume der Cloud&Heat ein. Hier ging es an die praktische Umsetzung: Die Teilnehmenden konnten dafür eigene Use Cases mitbringen oder sich anderen Projekten anschließen. Besonders gefreut hat uns hierbei die Offenheit der Arbeitsgruppen, in denen jeder unabhängig vom fachlichen Background seinen Platz fand. So kamen Ergebnisse aus ganz unterschiedlichen Kontexten – von Arzneimittelsicherheit bis hin zu Pizzalieferdiensten – zustande.
Fokusprojekt: BürgerBot 24
Ein Highlight des Hackathons: das gemeinnützige Projekt BürgerBot24, das in Zusammenarbeit mit Amt24 als Datenpartner entstand. Das (durchaus ambitionierte) Ziel war es, einen KI-Assistenten zu entwickeln, der Bürgerinnen und Bürger bei Fragen rund um Verwaltung und Behörden unterstützt – und tatsächlich konnten wir eine erste lauffähige Version entwickeln!
Für die Bereitstellung eines leistungsfähigen LLM Servers haben wir uns übrigens für eine virtuelle Maschine mit 4 über NVSwitch verbundenen GPUs mit in Summe 128 GB VRAM in unserem Rechenzentrum in Frankfurt entschieden. Auf diesem haben wir Ollama mit unterschiedlichen KI Modellen installiert und den Teilnehmenden die passende API aus unserem Büro-Gastnetz heraus gesichert bereitgestellt – ein Setup, das effizientes Arbeiten ermöglichte.
Das Resultat nach nur einem Tag intensiver Arbeit kann sich sehen lassen: Der BürgerBot24 ist bereits in der Lage, 80% aller Anfragen korrekt zu beantworten. Ein fantastischer Erfolg, der das enorme Potenzial dieser Technologie für den öffentlichen Sektor aufzeigt und eine hervorragende Grundlage für die weitere Entwicklung legt.
Fazit: Gemeinschaft, Ideenreichtum und tolle Ergebnisse
Der Hackathon war mehr als nur ein KI-Event – er war offener Austausch, gegenseitige Unterstützung, clevere Ideen, gute Laune und ein starkes Wir-Gefühl. Die Teilnehmenden brachten ihr Wissen ein, es wurde unterstützt, gelacht, ausprobiert – und Lösungen gefunden, die allein wohl viel länger gedauert hätten. Wir danken den Partnern, Teilnehmenden und dem KI-Netzwerk Dresden für den tollen Tag und freuen uns schon auf das nächste Mal!